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Donnerstag, 7. Juni 2012

Adwords: Wieder Anpassungen bei Anzeigenrotation

Vor rund einem Monat hat Google Änderungen bei der Anzeigenrotation in AdWords angekündigt. Die leistungsunabhängige Anzeigenschaltung sollte nur noch 30 Tage lang aktiv sein und danach automatisch auf "Optimierung auf Click" umgestellt werden, vgl. http://dairmedia.blogspot.de/2012/05/adwords-anderungen-bei-der.html Da viele AdWords Nutzer die Änderung kritisiert haben, hat Google jetzt eine Änderung der Änderung angekündigt.

Wie Google im Inside AdWords Blog jetzt schreibt, richteten sich die Wünsche der Nutze auf zwei Punkte: Die fehlende Möglichkeit, dieses Verhalten der Anzeigenrotation abzustellen (opt-out) und die kurze Zeitspanne von 30 Tagen, die ja zum Testen der Anzeigen gedacht war. Dies will Google nun zum 11. Juni 2012 ändern.

Zum einen wird der Zeitraum auf 90 Tage verlängert. Das heißt, bei der Einstellung der Anzeigenrotation auf leistungsunabhängige Anzeigenschaltungwerden die Anzeigen nun 90 Tage lang gleichmäßig ausgeliefert, bevor Google die Auslieferung auf die automatische Optimierung "für Clicks" umstellt. Damit sollen Nutzer die Anzeigen selbst länger testen und optimieren können.

Zu Erinnerung: Der Zeitraum von 30 bzw. jetzt 90 Tage gilt für jede Anzeigengruppe unabhängig von einander und beginnt jedesmal von vorne, sobald Anzeigen der Anzeigengruppe geändert werden. Das heißt, es reicht eine neue Anzeige zu erstellen, eine bestehende Anzeige zu bearbeiten oder eine pausierte bzw. gelöschte Anzeige wieder zu aktivieren, um eine neue Zeitspanne von 90 Tagen für die leistungsunabhängige Anzeigenschaltung zu starten.

Weiterhin will Google eine Opt-out Möglichkeit anbieten, wenn die Nutzer diese Automatik in ihrem AdWords Konto nicht haben möchten. Aktuell ist dies nur per Formular möglich; Google gedenkt bei großer Interesse diese opt-out Möglichkeit auch in das AdWords Interface einzubauen.

Montag, 4. Juni 2012

Google Analytics Content Experiments löst Website Optimizer ab

Zum Wochenende hat Google eine Top-Nachricht für viele Web Analysten und Optimierer veröffentlicht: Der Google Website Optimizer wird eingestellt! Dafür soll Google Analytics ähnliche Funktionen unter der Bezeichnung „Content Experiments“ erhalten.

Es war schon etwas länger ruhig um den Google Website Optimizer. Das Tool wurde schon länger nicht mehr aktualisiert und bekam in letzter Zeit immer mehr Konkurrenz durch andere Tools, die teilweise auch mehr Funktionen oder Möglichkeiten zum Testen bieten. Kein Wunder also, dass Google hier jetzt nachbessert.

Im englischen Google Analytics Blog hat Google eine neue Funktion für GA angekündigt. Künftig sollen Webseiteninhalte direkt von hier aus gegeneinander getestet werden können. Die entsprechende Funktion nennt sich „Content Experiments“ und soll in den nächsten Wochen für alle GA-Nutzer ausgerollt werden. Zu finden soll sie sein unter „Content“ -> „Experiments“, so die englischen Bezeichnungen in der Menüstruktur.

Der Google Website Optimizer wird dagegen komplett eingestellt. Der Zugang zu diesem Tool soll nach dem 1. August 2012 nicht mehr möglich sein.

Was bietet Content Experiments?

Die neuen „Content Experiments“ unterscheiden sich laut Google von den üblichen A/B- und Multivariate Tests. [vgl. http://support.google.com/analytics/bin/answer.py?hl=en&topic=1745207&answer=1745147] Hier sollen nicht einfach nur zwei Seiten oder verschiedene Kombinationen von Inhalten auf einer einzelnen Seite gegeneinander getestet werden. Bei Content Experiments sollen bis zu fünf separate Seiten angelegt werden können, die jede über eine eigene URL erreichbar ist. Google liefert dann dem Nutzer eine dieser Seiten aus.

Nun, was muss ein Webseitenbetreiber also für einen Test leisten? Erstens muss jeder der Test-Varianten erstellt werden. Dabei muss sichergestellt werden, dass diese Varianten jede über eine eigene URL erreichbar sind. Ein Test wird in GA Content Experiments über einen Assistenten eingerichtet; hier müssen die URLs eingetragen werden. Zudem muss auf jeder der Seiten der Standard-Google-Analytics Tracking Code eingebunden werden. Auf die Original-Seite kommt zusätzlich noch ein Content Experiments Java Script Code, welcher den Test bzw. die Auslieferung der Test-Seiten letztendlich steuert. Dabei werden die Nutzer auf eine der Test-Varianten weitergeleitet. Google Analytics Tracking Code sorgt dann für das Sammeln der Daten.

Content Experiments vs. Website Otimizer

Der Vorteil von der Integration des Content Experiments ist sicherlich, dass bei der Analyse der Tests auf die GA-Daten zugegriffen werden kann. So können (benutzerdefinierte) Segmente und andere Metriken genutzt werden.

Eine weitere Ergänzung: Google will die Nutzer von Content Experiments dabei unterstützen, statistisch signifikante Ergebnisse zu bekommen bzw. zu erkennen. Dazu wertet das Tool die Daten automatisch aus, soll in den ersten zwei Wochen aber noch keinen Gewinner selbst bestimmen. Weiterhin sollen die Tests maximal 3 Monate lang laufen. Ein weiterer automatischer Eingriff seitens Google: Test-Varianten, die besonders schlechte Leistung bzgl. Zielerreichung haben, sollen weniger Traffik bekommen. Das hört sich ähnlich der automatischen Leistungsoptimierung bei Google AdWords an.

Einschränkungen

Content Experiments haben sicherlich auch einige Einschränkungen, die den einen oder anderen Nutzer nicht glücklich machen werden. Zum einen sind Multivariate Tests (noch) nicht möglich. Zum anderen ist der Tester durch maximal 5 Test-Varianten pro Test doch schon etwas eingeschränkt.

Weiterhin setzt Google eine Schranke für die Anzahl der gleichzeitig laufenden Tests: Nur 12 Tests können parallel in einem GA Profil laufen. Dies sollte jedoch für die meisten Nutzer ausreichen, zumal mehr (inaktive) Tests gespeichert werden können.

Die Auswahl der Ziele (Goals) aus GA ist ein großer Vorteil von Content Experiments. Allerdings ist es (derzeit) nicht möglich, E-Commerce Ziele für den Test auszuwählen. Hoffentlich wird diese Möglichkeit noch nachgereicht. Bisher sind nur „URL-Ziele“ (Erreichen einer bestimmten Seite) und Ereignisse als Ziele möglich.

Fazit

Content Experiments ist an vielen Stellen eine Verbesserung gegenüber des Website Optimizers. An anderen Stellen ist allerdings noch einiges zu tun. So fehlen noch einige Funktionen und der Einrichtungsassistent scheint noch nicht ganz einfach zu sein. Es wird auf jeden Fall spannend, wie sich das neue Tool entwickeln wird.

Links

Das offizielle Video zu Content Experiments