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Mittwoch, 20. Juli 2016

Google Keyword Planer Update zeigt zusammengefasstes Suchvolumen


Mit dem AdWords Keyword Planer bietet Google ein Tool, mit dem Nutzer das Potenzial von Keywords abschätzen können. Neben Ideen für Keywords liefert das Tool auch Daten zum Suchvolumen und Wettbewerb. Die Zahlen waren bereits nicht immer sehr genau; nach dem letzten Update des Google Keyword Planer sind die Angaben zu Suchvolumina noch einmal ungenauer geworden.

Google Keyword Planer kurz zusammengefasst

Der Google Keyword Planer ist ein beliebtes Tool, um neue Ideen für Keywords zu sammeln. Das Tool schlägt verwandte Suchbegriffe vor und zeigt auch Daten zum Suchvolumen und Wettbewerb an. Damit ist es seit langer Zeit ein beliebtes Instrument, um nach Keywords für die Website, den Blog-Artikel und natürlich auch für die neue AdWords Kampagne zu suchen.

Der Keyword Planer lässt sich über http://adwords.google.de/keywordplanner aufrufen. Um das Tool zu nutzen, wird allerdings ein Google AdWords Account benötigt. Aktuell scheiden sich die Geister, ob dafür auch aktive Kampagnen benötigt werden, oder ein nicht (mehr) aktives AdWords Konto ausreicht (mehr dazu im SEO-Portal). Wer Werbung bei Google schaltet, hat auf jeden Fall Zugriff auf das Tool – über den Reiter „Tools“ in der obersten Menü-Zeile.

Die Daten im Keyword Planer

Für die selbst eingegebene oder vom Tool vorgeschlagene Keywordliste zeigt der Keyword Planer Statistik-Daten zum Suchvolumen und dem Wettbewerb an (mehr dazu). Dabei wertet Google durchschnittliche Suchanfragen im Zeitraum von 12 Monaten aus und gibt einen durchschnittlichen Wert pro Monat an. Die Werte basieren dabei auf genau passenden Suchanfragen für die im Planer ausgewählte Standorte und Suchnetzwerk.


Bereits diese Angaben zu den Suchvolumina waren nicht sehr genau. Zu einem sind die Daten gerundet. Zu anderem zeigt Google einen monatlichen Durchschnitt für einen Zeitraum von 12 Monaten an. Warum dies ungenau bzw. wenig aussagekräftig ist, erklärt Neil Patel in seinem Blog sehr gut.

Nun hat Google mit einem Update Ende Juni die Zahlen im Keyword Planer noch einmal ungenauer gemacht.

Aggregierte Daten zum Suchvolumen im Keyword Planer

Ab sofort gibt Google für einzelne Keywords keine genauen Werte zum durchschnittlichen Suchvolumen (Average Search Volume) mehr aus. Stattdessen werden die Suchvolumina ähnlicher Keyword-Varianten aggregiert. Das bedeutet, dass Google nahe Varianten wie Singular- und Pluralformen, Schreibfehler sowie Wörter mit oder ohne Leerzeichen zusammenfasst. Hier einige Beispiele:

Suchvolumen Trend für "SEO"-Begriffe (Screenshot: Keyword Planer)

Bei den Suchbegriffen wie „seo“, „search engine optimization“ und „search engine optimisation“ handelt es sich um das gleiche Thema. Google erkennt dies und fasst sowohl unterschiedliche Keywords als auch unterschiedliche Schreibweisen (American English und Britisch English) zusammen.
Suchvolumen Trend für "Steuerberater"-Begriffe (Screenshot: Keyword Planer)

Auch die verschiedenen Schreibweisen bei der Suche nach einem „Steuerberater“ oder auch „Steuerberatung“ und Austauschen von Umlauten (hier: „ü“ vs. „u“) fasst Google bei der Schätzung des Suchvolumens und der Gebote für die Werbung via AdWords zusammen.

Auswirkung auf Keyword-Analyse

Die neue Darstellung des Suchvolumens macht die Einschätzung von Keywords deutlich schwieriger. Denn je nach Keyword wird nun zum Teil ein deutlich höheres Suchvolumen angezeigt, als es tatsächlich der Fall ist. Insbesondere „Shorthead“ Keywords seien davon betroffen, wie die Auswertung von Performics zeigt.

Die Änderung hat auf jeden Fall einen Einfluss auf die Keyword-Recherche für die organische Suche. Aus SEO Sicht wird es nun schwieriger werden das Potenzial der einzelnen Keywords einzuschätzen. Hier werden die Nutzer wohl über neue Methoden für die Keyword-Analyse nachdenken müssen. Außerdem stehen ja auch noch weitere Tools zur Verfügung, die Suchvolumina zeigen. Allerdings werden auch Tools, die auf den APIs von Google aufsetzen, von den Änderungen betroffen sein.

Gleichzeitig muss bedacht werden, dass Google in letzter Zeit immer mehr von den einzelnen Keywords und Suchanfragen weg hin zur Intention der Nutzer geht. Und hier liegt die Vermutung nahe, dass ähnliche Suchbegriffe das gleiche Ziel haben. Aus dieser Sicht gibt es wohl weniger Unterschiede zwischen den nahen Keyword-Varianten.

Suchvolumen für nahe Varianten und AdWords

Aus Sicht der AdWords Kampagnen scheint die Neuerung konsequent zu sein. Google schaltet die Anzeigen bereits seit längerer Zeit auch bei Suchanfragen, in denen Begriffe verwendet werden, die dem gebuchten Keyword sehr ähnlich sind. Hierzu gehören etwa Varianten fehlerhafter Schreibweise, Singular- und Pluralformen, Akronyme, Wortstämme (z. B. italien und italienisch), Abkürzungen und Akzente (vgl. Google AdWords Hilfe). Diese so genannten „nahe Varianten“ sind bereits seit fast genau zwei Jahren Pflicht (vgl. Google-Ankündigung aus 2014) und lassen sich nicht mehr über die Kampagnen-Einstellungen auszuschließen.

Da der Keyword Planer in erster Linie immer noch ein Tool ist, um Werbetreibenden in Google AdWords die Kampagnenerstellung zu erleichtern, insbesondere die Keyword Recherche und Einstellung der Gebote für die Anzeigengruppen, scheint es konsequent zu sein, dass hier die Daten des Planers zum Suchvolumen von Keywords angezeigt werden, die auch in der Kampagne zu erwarten sind.

Allerdings müssen Kampagnen-Manager auch folgendes beachten: Der Keyword Planer zeigt nun ein höheres Suchvolumen und auch einen höheren Vorschlag für das Gebot an. Folgt man dem Google-Vorschlag, setzt der Werbetreibende seinen CPC bei zwei Keyword-Varianten auf den höheren Wert. Insgesamt kann dies zu höheren Ausgaben führen.

Daher sollte man die CPC-Gebote, die aufgrund der Empfehlungen im Keyword-Planer eingerichtet wurden, während der Kampagnen-Laufzeit genauer beobachtet und angepasst werden. Wer also eine neue AdWords Kampagne starten möchte und noch keine historischen Daten hat (dann braucht man den Keyword Planer ja kaum), sollte die verschiedenen Keyword-Varianten testen und diese dann anhand der Performance-Werten optimieren.

Montag, 4. Juli 2016

Google Partner: Neues Logo mit Spezialisierungen - Unternehmensleistung wird wichtiger

Google hat das Google Partner Badge überarbeitet und gleichzeitig neue Bewertung für die AdWords™ Partner Agenturen eingeführt. Agentur-Kunden sollen damit einfacher die Spezialisierung der Agentur erkennen und die bessere Agentur für eigene Bedürfnisse aussuchen können, so die Idee. Denn nun bewertet und zeigt Google getrennt, ob die Agentur sich auf das Suchnetzwerk, Mobile, Display-Netzwerk, Shopping-Kampagnen und Video-Anzeigen spezialisiert. Durch die differenziertere Bewertung der Agenturleistung sollen die Agenturen dazu gebracht werden, eine noch bessere Betreuung für ihre Kunden anzubieten und sich auch mehr um neue AdWords Kunden zu kümmern. Schauen wir also an, was die Neuerungen bringen und worauf die Partner Agenturen künftig achten sollen.

Bild: Google Agency Blog


Neues Google Partner Logo

Google Partner Agenturen erhalten ab sofort ein neues Logo, auch als „Badge“ bekannt. Das hat Google im Agentur-Blog angekündigt. Optisch bleibt alles beim Alten, allerdings werden nun zusätzlich die so genannten Spezialisierungen mit angezeigt (gleich mehr dazu).

Wird das neue Logo in die eigene Website eingebunden, werden die Spezialisierungen angezeigt, wenn die Besucher mit der Maus über das rechte obere Ecke des Logos fahren. Den passenden Code können sich die Agenturen im Google Partner Bereich unter „Partnerstatus“ – „Logo abrufen“ holen.
Alternativ wird auch weiterhin ein statisches Logo angeboten, bei dem unter dem bisherigen Logo noch die Icons der einzelnen Spezialisierungen angezeigt werden. Diese Variante ist sowohl für Websites als auch für Druckwerbung gedacht.

Der Code für die dynamische Ansicht ähnelt dem Badge zum Beispiel für Google+ und basiert auf einem Javascript. Da diese Variante, ähnlich dem G+ Badge und Facebook-Profilbanner, aus Datenschutzsicht fraglich sein kann, wäre die statische Einbau in die Website empfehlenswert.

Neben dem bisherigen Google Partner Logo wird auch der neue „Premier Google Partner Badge“ eingeführt:

“The new badge is designed to recognize Partners who manage a substantial portfolio of Google advertising campaigns and deliver great results for their customers. Premier Partners will be required to maintain additional certification requirements and will receive increased support from Google.”

Für den Premier Status muss eine Agentur mindestens zwei zertifizierte Mitarbeiter haben und höhere Mindestanforderungen für Ausgaben für Ihre verwalteten Konten erfüllen.  Genauer Details zu der Höhe der Ausgaben verrät Google allerdings nicht. Nur so viel: „Das Mindestwerbebudget richtet sich nach dem Land und dem Marktbereich.“

Einzelheiten zum neuen Partner-Logo und Richtlinien zur Verwendung hat Google auf den Hilfe-Seiten zusammengefasst: https://support.google.com/partners/answer/3164957 .

Außerdem hat Google für die Verwendung des Partner Logos und die generelle Ansprache der Kunden eine Broschüre mit Richtlinieren und Empfehlungen erstellt. Das (derzeit nur) auf Englisch verfügbare „Brand Playbook for Agencies“ ist im Partner-Bereich verfügbar: https://goo.gl/DkU80P .

Unternehmensleistung als Partner-Anforderung

Bisher waren in erster Linie Qualifizierung von Mitarbeitern (durch Bestehen von Prüfungen) und Verwalten von bestimmten Budgets in den Kundenkonten die Hauptkriterien für eine Google Partner Agentur. Seit einigen Monaten wurde auch die Einhaltung von so genannten „Best Practices“ für die (interne) Bewertung der Agenturen eingeführt. Jetzt wird die Unternehmensleistung die Anstelle der Best Practices eines der Kriterien, nach denen der Partner-Status vergeben wird. Google schreibt dazu:
„Wenn wir die Unternehmensleistung beurteilen, betrachten wir das Umsatzwachstum der Kunden, die Kundenbindung, das Umsatzwachstum insgesamt und die Frage, ob die Zahl der Werbetreibenden gestiegen ist.“ (Quelle: https://support.google.com/partners/answer/3126965?hl=de)
Der aktuelle Stand wird im Google Partner-Konto unter „Partner-Status“ angezeigt.

Unternehmensspezialisierungen als weitere Kriterien

Neben der gesamten Unternehmensleistung werden auch die Leistungen in den einzelnen Spezialisierungen getrennt betrachtet. Ob eine Agentur also eine Spezialisierung in einem der Gebiete erhält, hängt auch von der Leistung in dem jeweiligen einzelnen Gebiet ab.
Anzeige von Unternehmensspezialisierungen im Partner Account

Google beurteilt dabei nach eigenen Angaben, ob die Agentur „über Produktkenntnisse im entsprechenden Fachgebiet“ verfügt:

„Dazu gehört unter anderem, wie effektiv Sie AdWords-Produkte in den Kampagnen Ihrer Kunden einsetzen, ob Sie eine stärkere Nutzung in Ihrem Produktbereich erzielen konnten und wie es mit der Kundenbindung in Ihrem Produktbereich aussieht.“ (Quelle: https://support.google.com/partners/answer/6370157)

An einer anderen Stelle heißt es auch:
„Wenn wir die Unternehmensleistung beurteilen, betrachten wir das Umsatzwachstum der Kunden, die Kundenbindung, das Umsatzwachstum insgesamt und die Frage, ob die Zahl der Werbetreibenden gestiegen ist.“ (Quelle: https://support.google.com/partners/answer/3126965)

Diese Beurteilung ist eines der Kriterien für die Vergabe der Spezialisierung, neben der Zertifizierung und den Werbeausgaben für einen AdWords-Produktbereich. Somit kann es passieren, dass eine Agentur trotz zertifizierter Mitarbeiter und genug Ausgaben in einem Bereich dennoch keine Spezialisierung in diesem Bereich erhält, weil die Unternehmensleistung nicht genügend ist.

Alte Kundenkonten beeinflussen die Leistung

Bei der Beurteilung der Unternehmensleistung, welche hier auch als Agenturleistung verstanden wird, spielt noch ein Faktor eine Rolle. Laut Google werden die Kundenkonten ab dem Zeitpunkt der Verknüpfung mit dem AdWords-Verwaltungskonto (MCC) überprüft.

An dieser Stelle müssen die Agenturen genau aufpassen, welche Kundenkonten sie in ihrem MCC verknüpft haben und wie gut diese performen. Einige (auch große) Agenturen haben früher Kunden in ihrem MCC behalten, auch wenn die Kampagnen nicht mehr aktiv betreut werden. Damit können sie dem Kunden zum Beispiel bei Bedarf bei einzelnen Fragen helfen, wenn der Kunde sich selbst um seine AdWords Kampagnen kümmert.

Performen diese Kampagnen jedoch nicht gut, haben solche Konten einen negativen Einfluss auf die Leistungsbewertung der Agentur. Damit kann am Ende die Leistung in den einzelnen AdWords-Produktbereichen unter das geforderte Minimum fallen und gar den gesamten Partner-Status der Agentur gefährden.

Insbesondere wenn die neue Anzeige der Unternehmensleistung schlechtere Werte anzeigt, als man selbst vermutet, sollte die Agentur sich fragen, ob solche Konten-Verknüpfungen noch sinnvoll sind. Eine Möglichkeit wäre, nicht mehr aktiv betreute Konten in ein neue MCC auszulagern, welches nicht mit dem Haupt-MCC verknüpft ist, welches für den Partner-Status bewertet wird.

Alternativ können die betroffenen Kampagnen auch mal wieder optimiert werden, was wiederum im Sinne der Kundenbindung wäre. Weiterhin schreibt Google, dass die Agenturen die Unternehmensleistung verbessern können, „wenn Sie sich der Marketingziele Ihrer Kunden bewusst sind und deren AdWords-Kampagnen so optimieren, dass diese Ziele erreicht werden“.

Das wichtigste dabei: Die kontinuierliche Optimierung der AdWords Kampagnen bringt Vorteile vor allem für die Kunden und zeigt diesen auch, dass ihre AdWords Agentur sich gut mit dem Bereich auskennt und für ein Wachstum sorgen kann.